Der Kern des Bai­kal - Web­site zum Buch

Inhalts­ver­zeich­nis
  1. Infor­ma­ti­on zum Buch
  2. Zuga­be zum Buch: Baikal-Fotos

Infor­ma­ti­on zum Buch

Lite­ra­tur­an­ga­ben
  • Autor: Wol­le Ing
  • Titel: DER KERN DES BAIKAL
  • Unter­ti­tel: Rei­se­be­richt mit Fotos, Fak­ten & Impres­sio­nen über den Bai­kal­see, dem Para­dies für Sin­ne und See­le
  • ISBN: Ebook 978-3-7345-6277-8 | Paper­back 978-3-7345-6275-4 | Hard­co­ver 978-3-7345-6276-1
  • Erschei­nungs­da­tum: 13.02.2017 (in allen Bücher-Shops)
  • Buch­um­fang: For­mat A5 - Print-Ausgabe 148 Sei­ten - davon 99 far­bi­ge Sei­ten
  • Eng­li­sche Aus­ga­be: in Pla­nung
  • Web­site zum Buch - für » Inter­ak­ti­on und Foto­an­sicht: www.wolle-ing.de/reise/baikal
  • Facebook-Seite zum Buch: → www.facebook.com/BaikalCore
  • Buch bezie­hen als: → Paper­back | → Hard­co­ver
  • Buch Rezen­si­on: von → Daria Boll-Palievskaya
  • Stich­wör­ter zum Buch:
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    Bai­kal, Bai­kal­see, Rei­se­füh­rer, Rei­se­be­richt, Hei­li­ger Bai­kal, Saint Bai­kal, Brun­nen des Pla­ne­ten, Per­le Sibi­ri­ens, Rivie­ra Sibi­ri­ens, Gala­pa­gos Russ­lands, Russ­land, Müt­ter­chen Russ­land, Russland-Visum, Russland-Reise, Sibi­ri­en, Irkutsk, Anga­ra, Jeniss­ei, Ural, Altai, Ulan-Ude, Klos­ter Ivol­ginsk, Dazan, Bur­ja­ti­en, Bur­ja­ten, Tata­ren, Tuwi­ner, Tschu­wa­nen, Ewen­ken, Jaku­ten, Tal­zy, Trans­sib, Krug­obai­kal­ka, Polo­vin­na­ja, Port Bai­kal, Olchon, Olkhon, Ogoj, Usch­kan­ji, Chu­schir, Khuz­hir, Kuz­hir, Temüdschin, Stu­pa, Stu­pa der Ver­klä­rung, Mond­land­schaft, Bud­dhis­mus, Scha­ma­nis­mus, Scha­ma­nen, Scha­ma­nen­fel­sen, Valen­tin Hag­daev, Ljud­mi­la Fei­er­abend, Vol­kon­sky, Wurf­kno­chen, Räu­cher­werk­zeug, Frie­dens­pfei­fe, Sar­ma, Sarma-Tal, Sarma-Sturm, Kar­fun­kel, Aya-Bucht, Rus­si­sche See­le, Pri­bai­kals­kij, Tun­ka, Gulag, Sljud­jan­ka, List­wjan­ka, Bai­kalsk, Bai­kals­ko­je, Sewe­r­o­bai­kalsk, Buch­ta, Baikal-Gesetz, Omul, Golom­jan­ka, Bai­kal­rob­be, Wild­pfer­de, Erd­hörn­chen, Bak­la­ne, Öst­li­che Kai­ser­ad­ler, Zeder, Edel­weiß, Bar­gu­s­in, Ust-Bargusin, Okhl­op­ko­va, Epiphanias-Kathedrale, Transfigurations-Kirche, Deka­b­ris­ten, Dschin­gis Khan, Baikal-Museum, Gra­ni­za, Baikal-Wanderer, Kap Bur­chan, Cap Burk­han, Scha­man­ka, Chute-Baabai, Kap Cho­boj, Schara-Nur, Uzu­ry, Zha­ra­nur, Schi­ma, Hel­le Tai­ga, Lie­bes­fel­sen, Uzu­ry, Char­an­zy, Pest­schan­ka, Pesch­a­na­jam, Pest­sch­a­na­ja, Para­dies, Primorski-Gebirge, Tara­sun, Da-Shi, Bora-Bora, Tageran-Steppe, Tan-Chan, Tara­sun, Kury­ka­nen, Sagan Saba, Sche­be­te, Sibi­ri­sche Sphinx, Stein­geis­ter­tal
  • Pres­se­mit­tei­lung:
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    BUCH­VER­ÖF­FENT­LI­CHUNG­Über ein Sym­bol für Viel­falt und Tole­ranz. Die Welt kennt ihn als Gre­at Sea Saint Bai­kal - den Hei­li­gen Bai­kal. Wer sich die­ses Wesen erschließt, wird sich für immer an sei­ne Quel­len erin­nern. Der Ger­s­t­un­ger Autor Wol­le Ing ver­öf­fent­licht das Sach­buch “DER KERN DES BAIKAL”.Das Buch han­delt über den Bai­kal­see im fer­nen Sibi­ri­en aus eige­ner Erfah­rung. Das Gala­pa­gos Russ­lands, der Hei­li­ge Bai­kal, die Per­le Sibi­ri­ens, das größ­te Süß­was­ser­re­ser­voir der Welt zeugt vom immer wäh­ren­den Glau­ben an das Posi­ti­ve und ewi­ge Ver­bun­den­heit. Das Buch über das Para­dies für Sin­ne und See­le berich­tet von den groß­ar­ti­gen Men­schen, von den Kul­tu­ren und der Bot­schaft Sibi­ri­ens, von einer Hoff­nung für das fried­li­che Mit­ein­an­der in die­ser Welt. Man kann, man muss aber nicht dahin rei­sen, um Eini­ges über die Fas­zi­na­ti­on Sibi­ri­ens ken­nen­zu­ler­nen. Die Lek­tü­re ver­mit­telt außer­ge­wöhn­li­che Per­spek­ti­ven, hilft aber auch bei eige­nen Reiseüberlegungen.LITERATURANGABENAutor: Wol­le Ing - Titel: Der Kern des Bai­kal - Unter­ti­tel: Rei­se­be­richt mit Fotos, Fak­ten & Impres­sio­nen über den Bai­kal­see, dem Para­dies für Sin­ne und See­le - Erschei­nungs­da­tum: 13.02.2017 - Web­site zum Buch: www.wolle-ing.de/reise/baikal
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    Lie­be Rei­se­freun­de, hier ein Aus­zug aus mei­nem Rei­se­be­richt über den Bai­kal. Es geht in dem Aus­zug um mein Tref­fen mit dem obers­ten Scha­ma­nen Sibi­ri­ens. Er lebt am Bai­kal.
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    Kapi­tel 5: In der Welt des Scha­ma­nenVer­mitt­ler zwi­schen den Wel­tenDie Men­schen in der Baikal-Region sind oft reli­gi­ös geprägt. Reli­gio­nen exis­tie­ren fried­lich mit­ein­an­der und teils ver­mischt. Das Chris­ten­tum (u. a. Russisch-Orthodoxe, Alt­gläu­bi­ge), der Bud­dhis­mus und das Scha­ma­nen­tum sind hier verankert.Die Russisch-Orthodoxe Kir­che hat sich über­wie­gend bis zum west­li­chen Bai­kal aus­ge­brei­tet. Die süd­öst­li­che Sei­te des Bai­kal ist vor­ran­gig bud­dhis­tisch geprägt. Rund um das Meer und auf der Insel Olchon ist eben­falls der uralte Scha­ma­nis­mus prä­sent. Wei­te­re Glau­bens­rich­tun­gen, so der Islam, sind auch anzutreffen.Die Reli­gio­nen schei­nen am Meer ver­schmol­zen. Der Bai­kal selbst gilt als Ver­mitt­ler zwi­schen den Glau­bens­wel­ten. Man­cher­orts wer­den reli­giö­se Stät­ten, wie Kir­chen zur Aus­übung reli­giö­ser Zere­mo­nien von diver­sen Reli­gio­nen abwech­selnd oder gleich­zei­tig genutzt. Man erlebt beein­dru­ckend das Zusam­men­le­ben ver­schie­dens­ter reli­giö­ser Kon­fes­sio­nen. Bei vie­len Men­schen befin­den sich zu Hau­se ein­träg­lich neben­ein­an­der das Kru­zi­fix neben einem Bud­dha und auch Reli­qui­en des Scha­ma­nis­mus. Die­ses fried­li­che und tole­ran­te Neben­ein­an­der der Kon­fes­sio­nen ist auf der Welt beispielhaft.Der Scha­ma­nis­mus spielt eine ganz beson­de­re Rol­le. Er ist der ursprüng­lich über­lie­fer­te Glau­be von Urvöl­kern auf der gan­zen Welt. Die­ser Glau­be, sei­ne Über­zeu­gun­gen, Tra­di­tio­nen, Mög­lich­kei­ten und Riten über­lie­fern sich seit Jahr­tau­sen­den von Gene­ra­ti­on zu Gene­ra­ti­on am hei­li­gen Meer.Der Scha­ma­nen­fel­sen am Kap Bur­chanAm Ran­de der Haupt­sied­lung der Insel - dem Ort Chu­schir - liegt ein­sam ein impo­san­ter, zwei­ge­teil­ter Kalk­stein­fel­sen, der weit in den See hin­aus­ragt. Der Fel­sen am Kap Bur­chan (bur­ja­tisch für “Gott” bzw. “Bud­dha”) ist bekannt als der Scha­ma­nen­fel­sen. Das gan­ze Kap wird im Rus­si­schen lie­be­voll als “Scha­man­ka” bezeich­net. Der Scha­ma­nen­fel­sen ist das Wahr­zei­chen Olchons.Der hei­li­ge Scha­ma­nen­fel­sen (rus­sisch: Cкала Шаманка, Ska­la Scha­man­ka, im Eng­li­schen auch: Cap Burk­han oder Cha­man­ka Rock) ist die hei­ligs­te Stät­te der Bur­ja­ten. Das Hei­lig­tum ist Zen­trum des burjatisch-mongolischen Scha­ma­nis­mus, aber auch Pil­ger­ziel von Scha­ma­nen aus der gan­zen Welt. Er ist schlicht­weg gesagt das Sym­bol des Bai­kal­sees. Seit Men­schen­ge­den­ken schon fin­det er als hei­ligs­ter Ort der Scha­ma­nen Verehrung.Es wird über­lie­fert, dass die Höh­le im Scha­ma­nen­fel­sen der irdi­sche Wohn­sitz des Chan Chute-Baabai war, des mäch­tigs­ten aller Geis­ter, des obers­ten Herr­schers aller Scha­ma­nen. Frau­en und Kin­dern war das Bestei­gen des Fel­sens unter­sagt. Sie könn­ten den hei­li­gen Platz ent­wei­hen. Das Ver­bot zum Betre­ten wird bis heu­te von ein­hei­mi­schen Frau­en und Kin­dern respektiert.Der Fel­sen gilt als Ruhe­stät­te der höchs­ten Bur­cha­nen. Ja - was sind Bur­cha­nen? Sie fin­den sich in alten Mytho­lo­gien wie­der. Dort wer­den sie als wun­der­lich erschei­nen­de Wesen beschrie­ben. Die ursprüng­li­chen Men­schen erlang­ten eine gewis­se Gött­lich­keit durch See­len­wan­de­rung und ganz beson­de­re Fähig­kei­ten. Es soll gute und böse Bur­cha­nen geben. In der Fel­sen­spit­ze des Scha­man­ka soll ein böser Geist woh­nen. Gele­gent­lich wer­den auf der Erde sol­che Göt­ter wie­der­ge­bo­ren, wie zum Bei­spiel der Dalai Lama.An dem hei­li­gen Ort soll­te man sich also abso­lut ruhig, respekt­voll ver­hal­ten und an nichts Schlech­tes den­ken. Frü­her umwi­ckel­te man sogar die Hufe von Pfer­den, um die Geis­ter nicht zu stö­ren. Es ist auch ver­pönt, von hier einen Stein weg­zu­neh­men. Der Scha­ma­ne wür­de den Plün­de­rer Nacht für Nacht auf­su­chen, bis der Stein wie­der an sei­nem ursprüng­li­chen Ort wäre. Vie­le Mär­chen und Legen­den ran­ken sich um den Fel­sen. Der Fel­sen selbst belegt auch, dass hier schon zur Bron­ze­zeit Opfer­ri­tua­le stattfanden.Am Scha­man­ka soll­te man in sich selbst aus­schließ­lich posi­ti­ve Gedan­ken mit­brin­gen und schwei­fen lassen.In wür­di­gem Abstand zum Fel­sen ste­hen weit gefä­chert in einer Rei­he Opfer­pfäh­le. An den schein­bar bunt geschmück­ten Pfäh­len kön­nen Besu­cher mit ihren Gaben die Geis­ter gütig stim­men. Es sind Stät­ten des Geden­kens, des Opferns, der Gren­ze zur irdi­schen Ebe­ne und sicht­ba­re Zei­chen dafür, ab hier nur in Ehr­furcht und posi­tiv gesinnt den Ort zu betreten.Unser Basis-Camp in Chu­schir lag nur unge­fähr 150 Meter vom zau­ber­haf­ten Scha­man­ka ent­fernt. Ein Spa­zier­gang zum Kap Bur­chan gehör­te so mehr­mals zu unse­ren Gepflo­gen­hei­ten. Wir gin­gen ehr­furchts­voll und in posi­ti­ven Gedan­ken ver­sun­ken durch die­se Stät­te. So taten wir nicht nur uns selbst was Gutes. Wir ehr­ten damit auch die wür­de­vol­le Geschich­te die­ses Ortes, sei­nes Glau­bens an Viel­falt und an sei­ne Geis­ter.See­len­be­glei­ter und Mitt­lerIm Fol­gen­den möch­te ich Eini­ges über den Scha­ma­nis­mus berich­ten - so, wie es uns ein bekann­ter Scha­ma­ne selbst wei­ter­gab. Es sind Din­ge, die nicht unbe­dingt mei­ner eige­nen Welt ent­spre­chen, die ich aber im Sin­ne der Viel­falt außer­or­dent­lich erlebens-, achtens- und über­le­gens­wert finde.Der Scha­ma­nis­mus sieht sich als Ursprung aller Reli­gio­nen, aber nicht als ein­zig legi­ti­mer Ver­tre­ter des Glau­bens, so wie es mono­the­is­ti­sche Welt­re­li­gio­nen leh­ren. Die­ser Glau­be ist schon im Ursprung tole­rant. Als das höchs­te zu ver­eh­ren­de Wesen stellt es kei­nen Gott auf die obers­te Stu­fe. Der Glau­be der Urvöl­ker die­ser Welt kon­zen­triert sich auf die Erde, auf das Wesent­li­che, auf das Gege­be­ne, auf die Din­ge, die uns das Leben geben. Die­se Din­ge sind dann nun mal so ein­fach zu benen­nen, wie die Erde, die Atmo­sphä­re, die Ber­ge, das Feu­er, das Was­ser, der Bai­kal­see, der Him­mel, die Tie­re, die Pflan­zen, unse­re Eltern und - um es noch­mal zu sagen - die Viel­falt des Lebens.Genau das - die hohe Akzep­tanz der Viel­falt - macht den Scha­ma­nis­mus so sym­pa­thisch. Ver­tre­ter des scha­ma­ni­schen Glau­bens - die Scha­ma­nen - sind oft über vie­le Gene­ra­tio­nen durch gemein­sa­me, ganz bestimm­te kör­per­li­che oder auch ande­re Merk­ma­le geprägt. Scha­ma­nen sind aner­kann­te Hei­ler, Hell­se­her und Ver­mitt­ler zwi­schen den Sphä­ren. Trotz­dem wer­den sie es nicht auto­ma­tisch. Man wird vom Volk als Scha­ma­ne aus­er­wählt und muss sich in abschlie­ßen­der, wohl sehr anstren­gen­der Zere­mo­nie in Trance als Scha­ma­ne bewei­sen.

    Der Scha­ma­ne ist ein “Wis­sen­der”. Er ist eine Per­son, die auf eige­nen Ent­schluss mit­tels bestimm­ter Ritua­le, wie dem Trom­meln, in einen ande­ren Bewusst­seins­zu­stand ein­tritt. Dort ist es sein Bestre­ben, mit einer ver­bor­ge­nen Wirk­lich­keit in Kon­takt zu kom­men. Mög­lich ist das, weil der Scha­ma­nis­mus an die Tei­lung des Uni­ver­sums in drei über­ein­an­der­lie­gen­de Ebe­nen bzw. Wel­ten glaubt - die Unter­welt, Welt der Toten - die mitt­le­re, irdi­sche, unse­re leben­di­ge Welt - und die obe­re himm­li­sche Welt, Welt der Geis­ter.

    Scha­ma­nen sind Mitt­ler zwi­schen die­sen Wel­ten. Dabei spielt der Wel­ten­baum eine Rol­le, der alle drei Ebe­nen durch­dringt. Scha­ma­nen kön­nen im Zustand der Trance in angren­zen­de Wel­ten rei­sen. Dadurch kön­nen sie die See­len Ver­stor­be­ner in die Unter­welt gelei­ten oder auch als Heil­prak­ti­ker in Erschei­nung tre­ten. Sie kön­nen so auch Ver­bin­dun­gen her­stel­len von Leben­den zu Zustän­den in ande­ren Wel­ten. Ja - mit­tels der Sicht in ande­re Sphä­ren, zu dem Gewe­se­nen, zu dem Sein, zu dem Bewusst­sein und zu dem Über­ir­di­schen kön­nen sie auch in die Zukunft sehen.

    Ein ange­hen­der Scha­ma­ne muss noch mehr ler­nen, als sich in ande­re Ebe­nen zu bewe­gen. Im Beson­de­ren lernt sie oder er auch den Umgang mit Mensch, Tier und Natur, so auch die Kräu­ter­kun­de. Sie oder er wird ler­nen, Geduld zu haben, nie etwas unter Zeit­druck zu unter­neh­men. Und man wird Fähig­kei­ten ent­wi­ckeln, genau auf das Feed­back und Syn­er­gie­ef­fek­te sei­ner Umge­bung zu ach­ten, sich sei­ner Wir­kung und sei­ner eige­nen Gefüh­le bewusst zu wer­den. Der Scha­ma­ne scheint die Wirk­wei­se des Bewusst­seins zu ver­ste­hen, um unent­deck­te Res­sour­cen zu akti­vie­ren, um zu leis­tungs­fä­hi­ge­ren Ebe­nen unse­res Seins vor­zu­sto­ßen.

    Rings um das Hei­li­ge Meer gibt es vie­le aus­ge­such­te Orte für die Ritua­le der Scha­ma­nen. Einer von ihnen ist das Kap Scha­man­ka - mit­ten auf dem Meer. Nur Scha­ma­nen sei es hier gestat­tet, den Fel­sen zu ritu­el­len Zwe­cken zu bestei­gen. Chi­ne­si­sche Tou­ris­ten hal­ten sich nicht immer dar­an. Im Fel­sen selbst sind Höh­len - auch zwei ver­bun­de­ne -, die es dem Scha­ma­nen erlau­ben, bei Ritua­len schnell und über­ra­schend zu erschei­nen oder wie­der zu ver­schwin­den.

    Valen­tin, der moder­ne Scha­ma­ne

    Ein berühm­ter Ver­tre­ter des Scha­ma­nis­mus ist der Scha­ma­ne Valen­tin Wla­di­mi­ro­witsch Hag­daev. Er ist bereits in 19. Gene­ra­ti­on Scha­ma­ne und auf der gan­zen Welt bekannt. Ein gega­bel­ter Dau­men der rech­ten Hand war das Zei­chen aller sei­ner Vor­gän­ger. Valen­tin wur­de eben­falls mit die­sem scha­ma­ni­schen Label gebo­ren.

    Wie wur­de der Bur­ja­te Valen­tin ein Scha­ma­ne? Im Alter von sechs Jah­ren ging er eines Abends schla­fen. Er konn­te am fol­gen­den Mor­gen nicht auf­wa­chen. Sei­ne Eltern brach­ten ihn ins Kran­ken­haus. Der klei­ne Valen­tin sah in der schein­ba­ren Bewusst­lo­sig­keit eine ande­re Welt. Sie war viel­far­big. Als er eine Chan­ce hat­te, dort sei­ne Fra­gen zu klä­ren, kam er in sei­nen Kör­per zurück. Dabei spür­te er, dass unse­re Welt vol­ler Lei­den war. Er spür­te auch, dass in der ande­ren Welt Alles ein­fa­cher war.

    Spä­ter hat­te er eine Begeg­nung mit einem schwar­zen Pferd, einem uralten Stam­mes­tier, das auch einen Bezug zu einem frü­he­ren Scha­ma­nen hat­te. Und - da war noch das wei­te­re Zei­chen der sechs Fin­ger an sei­ner rech­ten Hand - der Hand, mit der man Opfer­ga­ben berei­tet. Valen­tin wei­ger­te sich zunächst, ein Scha­ma­ne zu sein, akzep­tier­te es aber mehr und mehr. So begann er sein Ler­nen und sei­nen Weg als Scha­ma­ne.

    Zuerst aber war Valen­tin ein gebo­re­ner Sowjet­bür­ger mit vie­len Talen­ten - gebo­ren in einem rie­sen Land, das in den 60gern zu den moderns­ten Natio­nen der Welt auf­zu­stre­ben begann. Der ers­te Mensch - der Rus­se Juri Gaga­rin - flog in die­ser Zeit in den Kos­mos. Valen­tin, der jun­ge Bur­ja­te, wur­de Kom­so­mol­ze, Pan­zer­sol­dat, Dre­her, Leh­rer, Buch­au­tor und Eth­no­lo­ge. Er stu­dier­te am staat­li­chen ost­si­bi­ri­schen Kul­tur­in­sti­tut. Heu­te lei­tet er das regio­na­le Kul­tur­zen­trum. Und - er wur­de Scha­ma­ne - aus Beru­fung.

    Die Schamanen-Schule Valen­tins war sein Groß­va­ter. Die­ser war bereits zu Zaren­zei­ten gleich­falls ein berühm­ter Scha­ma­ne. Valen­tins Vater brach aus die­ser Linie aus. Er war Kom­mu­nist - was Valen­tin nicht ver­ächt­lich mein­te. Die Zei­ten waren so. Der Scha­ma­ne Valen­tin setzt schließ­lich die wich­ti­ge Tra­di­ti­on fort. An vie­len Orten führt er tra­di­tio­nel­le Ritua­le durch. Er hält auch Vor­trä­ge über die Kul­tur der Burjaten-Mongolen und dem Scha­ma­nis­mus.

    Metho­den der tra­di­tio­nel­len Medi­zin beherrscht er genau­so, wie die mon­go­li­sche Astro­lo­gie “Zur­hay”. Über die Welt des Scha­ma­nis­mus schrieb er wis­sen­schaft­li­che Arbei­ten und Gedich­te. Er reis­te um die Welt, um sei­nen Glau­ben und sei­ne Erfah­run­gen zu ver­mit­teln. So war er schon zu Vor­trä­gen an Uni­ver­si­tä­ten in der Schweiz und in Deutsch­land.
    Der 57jährige Valen­tin ist wohl ein moder­ner Scha­ma­ne.

    Eigent­lich ist er das bes­te Bei­spiel für eine gelun­ge­ne Sym­bio­se aus Urre­li­gi­on und moder­ner Wis­sen­schaft. Könn­te er Ver­tre­ter einer uni­ver­sel­len Quan­ten­re­li­gio sein? Nein, sein Mot­to ist die Viel­falt. Er kom­mu­ni­ziert mit der Welt nicht nur im Gespräch oder spi­ri­tu­ell. Inter­net, Email und sozia­le Medi­en sind ihm eben­falls ver­traut.

    Begeg­nung mit den Geis­tern

    Nun - nach fast einem gan­zen Leben auf der Suche nach dem Scha­ma­nen war ich am Ziel - am Kap Scha­man­ka des Hei­li­gen Bai­kal. Hier erwar­te­te mich der Scha­ma­ne. Wir hat­ten ein Tref­fen mit ihm ver­ein­ba­ren kön­nen. Das war der lan­gen Freund­schaft Ljud­mi­las mit dem Scha­ma­nen zu ver­dan­ken. Unse­re Rei­se­füh­re­rin wies uns extra dar­auf hin, dass es am Kap Bur­chan streng ver­bo­ten ist, laut zu sein, nega­tiv ein­ge­stellt zu sein, zu flu­chen, zu kämp­fen oder Müll zu hin­ter­las­sen. Ein klei­nes Motor­flug­zeug, das dann in gerin­ger Höhe über uns kreis­te, schien das nicht zu inter­es­sie­ren.

    Und da war er - der Scha­ma­ne Valen­tin. Ich schätz­te ihn auf mein Alter - Mit­te 50. Irgend­wie kam er mir sofort ver­traut vor. Waren wir uns schon begeg­net? Ganz irdisch gab er jedem von uns freund­lich zur Begrü­ßung die Hand.

    Geklei­det war er in tra­di­tio­nel­ler bur­ja­ti­scher Tracht gemäß sei­ner Stel­lung, aber auch in der Art, die sei­ne Ver­bun­den­heit zu den Geis­tern demons­trier­te. Sein blau­es Ritu­al­kos­tüm glänz­te in der Son­ne. Mys­tisch anmu­ten­de Gegen­stän­de, wie Räu­cher­werk­zeug, Trom­mel, Wurf­kno­chen, lose Per­ga­ment­stü­cke und diver­se Behält­nis­se nutz­te und erklär­te uns Valen­tin wäh­rend der Zere­mo­nie.

    Wir befan­den uns nahe des Scha­ma­nen­fel­sens hoch über der Scha­man­ka. Der Scha­ma­ne berich­te­te uns vom Bai­kal, von den Men­schen und von den Tra­di­tio­nen des Scha­ma­nen­tums. Zwi­schen Him­mel und Erde begeg­ne­ten wir den Geis­tern.

    Mit Ehr­furcht saßen wir Rei­sen­de nun in der Ein­sam­keit bar­fü­ßig im Kreis um Valen­tin her­um. Eini­ge unter uns konn­ten im glei­ßen­den Son­nen­licht ihre dunk­len Son­nen­bril­len nicht abset­zen. Ich emp­feh­le, Bril­len abzu­set­zen. Einer acht­ba­ren Per­son begeg­net man im Ver­trau­en Auge in Auge.

    Zere­mo­nie zwi­schen Trance und Tra­di­ti­on

    Um sich in Trance zu ver­set­zen und damit in ande­re Ebe­nen der Ahnen und Geis­ter vor­zu­sto­ßen, fing der Scha­ma­ne an, gleich­mä­ßig zu trom­meln. Danach plat­zier­te er eine Scha­le im Mit­tel­punkt des Krei­ses und brann­te Stäb­chen in alle 4 Wind­rich­tun­gen ab.

    Schließ­lich begann er zu erzäh­len. Wir lausch­ten im Schnei­der­sitz sei­nem Vor­trag. Wir sahen von Wei­tem wohl aus wie Kin­der, die zur Mär­chen erzäh­len­den Groß­mutter auf­schau­ten. Lan­ge währ­te sein Vor­trag. Das Gehör­te war mir wich­ti­ger, als die Schmer­zen in den am Boden ver­schränk­ten Bei­nen. Jede Sekun­de sog ich Valen­tins Gedan­ken förm­lich in mich hin­ein.

    Tief sah er wäh­rend sei­nes Berichts abwech­selnd in die Fer­ne und Denen unter uns in die Augen, die kei­ne Son­nen­bril­le tru­gen. Jede Aus­füh­rung beglei­te­te er mit aus­drucks­star­ken Ges­ten. Weit hol­te er mit sei­nen Armen aus, um sei­ne tief­sin­ni­gen Aus­sa­gen zu unter­strei­chen. Stolz hielt er sei­nen Kopf erho­ben. Bei Wor­ten des Geden­kens senk­te sich sein Blick in die Tie­fe und bei ver­eh­ren­den Aus­füh­run­gen über die Göt­ter in den Him­mel.

    Valen­tin sprach zu uns unter ande­rem fol­gen­de Wor­te: “Wir respek­tie­ren unse­re Geschich­te, Kul­tur, Tra­di­tio­nen und Bräu­che. Wir ver­eh­ren das hei­li­ge Feu­er, unse­re gro­ßen Vor­fah­ren und die Göt­ter des Him­mels, der Erde, der Son­ne und des Mon­des. Betet zu den Schöp­fern des Uni­ver­sums und der Mut­ter Natur. Wir pre­di­gen das Leben in Har­mo­nie mit sich selbst, der Natur und der Viel­falt.”

    Mit Stolz sprach er auch von einem Fest der Scha­ma­nen, in dem er jähr­lich die berühm­tes­ten Ver­tre­ter des Scha­ma­nis­mus am Scha­ma­nen­fel­sen ver­sam­melt. Das Fest fin­det in jedem Jahr Ende Juli statt. Die Scha­ma­nen kom­men über­wie­gend aus dem mongolisch-burjatischen Raum, aus Ulan-Ude, aus der Altai-Region und aus der Mon­go­lei. Sie kom­men auch aus ganz Asi­en und gele­gent­lich von ande­ren Urvöl­kern der Welt, so aus Aus­tra­li­en und Nord­ame­ri­ka.

    Die Scha­ma­nen füh­ren zum Fest an der Scha­man­ka lan­ge Ritua­le durch. Uner­müd­lich schla­gen sie auf Trom­meln und voll­füh­ren Tän­ze. Sie besprü­hen auch Stei­ne mit Tara­sun (Natio­nal­ge­tränk aus Milch­wod­ka) und bin­den bun­te Stoff­fet­zen der Ver­stor­be­nen an Pfäh­le und Bäu­me. Es gibt auch einen Aus­tausch über Tra­di­tio­nen und aktu­el­le Din­ge in der Welt.

    Zum Ende der Zere­mo­nie voll­führ­te Valen­tin mit unse­rer Grup­pe einen ritu­el­len Tanz. Der Scha­ma­ne erklär­te vor­her die Bedeu­tung. Ver­eint könn­ten wir so in der Grup­pe Ener­gie der uni­ver­sel­len Art, die uns umgibt, in uns auf­neh­men. Die Run­de der Grup­pe wür­de zu einem Gefäß für die­se Ener­gie. Wenn der Kreis geschlos­sen ist, beginnt der Tanz. Bei dem Ritu­al gin­ge es zunächst um die Rei­ni­gung und Läu­te­rung. Schließ­lich käme es zur Ver­ei­ni­gung mit dem Gött­li­chen, zur Ver­wand­lung und Ener­gie­auf­nah­me. Eine jun­ge Rus­sin hör­te ent­fernt inter­es­siert zu und gesell­te sich dann zu uns.

    Auge in Auge mit dem Scha­ma­nen

    Den weit über das Land ver­ehr­ten und legen­dä­ren Scha­ma­nen konn­te ich nach sei­ner Zere­mo­nie ganz per­sön­lich unter vier Augen ken­nen ler­nen. Ljud­mi­la, unse­re Rei­se­füh­re­rin, hat­te ihm schon vor unse­rem Zusam­men­tref­fen Eini­ges von mir erzählt. Wäh­rend des Vor­tra­ges schien er aber noch mehr über mich tief in mei­nen Augen gele­sen zu haben - bis in mei­ne letz­ten Gedan­ken­gän­ge hin­ein. Ich spür­te es, hat­te aber auch kei­nen Drang, mich dage­gen zu weh­ren.

    Ich hat­te das Gefühl, dass er mei­ne immer­wäh­ren­den Qua­len auf­grund gewis­ser Erfah­run­gen genau­so tief in sich selbst spür­te. Er gab mir mit sei­nem Geist und sei­nen Erwi­de­run­gen so viel Kraft und Ener­gie, das zu bewäl­ti­gen. Wir spra­chen über Gott, Geis­ter und die Welt. Als eines der höchs­ten Din­ge auf der Welt schätzt er die Viel­falt - auch die Viel­falt an Reli­gio­nen. Er sprach zu mir: “Ohne die Viel­falt wäre die Welt ein Nichts.”

    Wei­ter­hin sprach er davon, dass das höchs­te Wesen auf der Welt im Glau­ben des Scha­ma­nis­mus nicht ein Geist oder ein Gott sei. Das höchs­te zu ver­eh­ren­de Wesen sind die Eltern. Ohne sie wür­de es uns nicht geben. So trägt Valen­tin auch immer ein Amu­lett bei sich mit den Bil­dern von Vater und Mut­ter.

    Wie die Zukunft aus­sieht? Er konn­te mir dazu Eini­ges sagen - auch zu mei­ner eige­nen. Es sind aber Din­ge, die für Men­schen Han­deln erfor­dern, weil sie nicht im Selbst­lauf pas­sie­ren. Um glück­lich zu sein, sei wich­tig für Jeden, kei­nen Platz für Hass zuzu­las­sen.

    Er sah in mir die Ver­an­la­gung zum Han­deln. War­um? Auch ich habe wohl eini­ge äußer­li­che Merk­ma­le, wie er mir ver­si­cher­te - aber nicht die eines Scha­ma­nen, son­dern eines …. Das zuletzt Gesag­te bleibt bei mir.

    Und - wir spra­chen über mehr. Ich selbst muss über Valen­tins Wor­te wohl noch lan­ge nach­den­ken. Eins aber weiß ich mit Gewiss­heit - bei der Rus­si­schen See­le und dem Hei­li­gen Bai­kal: “Ich will noch Eini­ges, aber kei­ne Macht.”

    Auge in Auge unter­hiel­ten wir uns, wie unter Freun­den. Die Zukunft liegt in unse­ren Hän­den. Ja - wir unter­hiel­ten uns über Vie­les - auch über sein und mein Land, über unse­re Geschich­te, Gegen­wart und Zukunft. Sein größ­ter Wunsch sei es, dass sich die bei­den Län­der - Russ­land und Deutsch­land - wie­der bes­ser ver­ste­hen, so wie es im bes­ten Sin­ne in den ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten der Fall bzw. Tra­di­ti­on war. So wie die bei­den Län­der auch schon bis vor weni­gen Jah­ren auf dem aller­bes­ten Weg waren.

    Er wün­sche sich, dass die Regie­run­gen wie­der auf­ein­an­der zu gehen. Er wün­sche sich, dass wir zurück in Deutsch­land über Russ­land, den Bai­kal und sei­ne Men­schen berich­ten, wo es nur geht. Er wün­sche sich, dass wir posi­ti­ve Bot­schaf­ten im Sin­ne des Frie­dens zwi­schen bei­den Natio­nen den Obe­ren zutra­gen. Er wün­sche sich, dass ich mei­ne vie­len Erfah­run­gen nie­der­schrei­be. Gewalt­fan­ta­sien von Extre­mis­ten die­ser Welt sind zer­stö­ren­de Werk­zeu­ge. Frie­den und Ach­tung vor dem Leben sei­en das Wich­tigs­te auf Erden. Da waren wir uns eben­so einig.

    Um die­se Anlie­gen zu unter­mau­ern, reich­te mir der gro­ße Scha­ma­ne eine Frie­dens­pfei­fe. Als über­zeug­ter nicht­rau­chen­der, ehe­ma­li­ger Rau­cher nahm ich es tap­fer auf mich und rauch­te mit ihm die Pfei­fe. Hof­fent­lich kein Rück­fall, dach­te ich so bei mir. Die Pfei­fe hat­te Valen­tin vor Jah­ren von einem nord­ame­ri­ka­ni­schen Scha­ma­nen der India­ner geschenkt bekom­men.
    Dan­ke - es war mir eine Ehre.

    Спасибо! Для меня это было почестью.

    Die­ser Weg am Bai­kal und der Scha­ma­ne waren und blei­ben eine Inspi­ra­ti­ons­quel­le - natür­lich nur, wenn ich ihr offen begeg­ne. Auf die­se Art kann dann Jeder auch sei­ne eige­nen Gren­zen über­win­den.

    Am Ende unse­res Gesprächs umarm­te mich der Scha­ma­ne innig. Ich erwi­der­te und ver­sprach ihm, sei­nem Anlie­gen in Deutsch­land nach­zu­kom­men, über Russ­land zu berich­ten und im Rah­men mei­ner Mög­lich­kei­ten etwas für den Frie­den zu tun. Ste­ter Trop­fen höhlt den Stein. Wie zwei zutiefst ver­bun­de­ne Brü­der ver­ab­schie­de­ten wir uns - nur nicht für immer.


Kurz­be­schrei­bung zum Buch
Buchumschlag "Der Kern des Baikal"
Buch­um­schlag - “Der Kern des Bai­kal” (Klick Groß­an­sicht) - Bild­au­tor: Wol­le Ing

Neu­gier­de auf eine fer­ne Regi­on Sibi­ri­ens, den Bai­kal­see - das Gala­pa­gos Russ­lands? Freun­de frem­der Kul­tu­ren fin­den dort weit­ab von Mas­sen­tou­ris­mus und monu­men­ta­ler Ver­blen­dung ihr see­li­sches Eldo­ra­do.

Das Buch zeugt anhand der Berich­te und des Bild­ma­te­ri­als von der Ein­zig­ar­tig­keit und Schön­heit des Bai­kal. Ergän­zend zeigt es orga­ni­sa­to­ri­sche Aspek­te und prak­ti­sche Hil­fen für Rei­se­ent­schlos­se­ne zur eige­nen Rei­se­pla­nung auf. Eine Web­site zum Buch berei­chert Geschil­der­tes mit groß­for­ma­ti­gen Fotos, Vide­os und der Mög­lich­keit zur Inter­ak­ti­on.

Der Rei­se­be­richt wider­spie­gelt das Beson­de­re am See der Super­la­ti­ve, der Per­le Sibi­ri­ens. Die Baikal-Region ist ein Erleb­nis für Alle, die ursprüng­li­che Natur unter ehr­wür­di­gen Tra­di­tio­nen sehen möch­ten. Die Lek­tü­re des Buches ist – wie ein Baikal-Besuch – eine Rei­se der beson­de­ren Art unter gast­freund­li­chen Men­schen, aber auch in wild­ro­man­ti­scher Land­schaft.

Der Kern der Idee einer Baikal-Reise ist die Mög­lich­keit für indi­vi­du­el­les Erle­ben, Besin­nen und Erho­len - für Jene, die neu­gie­rig sind auf ande­re, ein­fa­che Men­schen, ihre Kul­tur und Natur.

Inter­es­sier­te haben in die­sem Buch, aber auch durch eige­nes Erle­ben die Chan­ce, auf ein­sa­men Pfa­den dem Beson­de­ren auf den Grund zu gehen und alte Ufer wie­der­zu­fin­den. Sie erwar­ten ein blei­ben­des Erleb­nis und beein­dru­cken­de Doku­men­te über den “Rei­chen See” und die tiefs­te Quel­le unse­rer Erde.


Buch­wid­mung
Sonnenaufgang am Baikalsee- am Basis-Camp "Da-Shi"
Son­nen­auf­gang am Klei­nen Meer des Bai­kal­see – im Bild­hin­ter­grund die Insel Olchon (Klick Groß­an­sicht) - Bild­au­tor: Wol­le Ing

Die­sen Rei­se­be­richt habe ich erstellt für Begeis­ter­te nach der Fer­ne, als Inspi­ra­ti­ons­quel­le für Rei­se­hung­ri­ge und in der Hoff­nung, dass sich mehr Men­schen für die Wei­ten Russ­lands öst­lich des Ural inter­es­sie­ren. Neu­gie­ri­ge auf die Fern­öst­li­che Regi­on Sibi­ri­ens, Freun­de fer­ner Kul­tu­ren - sie alle fin­den dort weit­ab von Mas­sen­tou­ris­mus in frei­er Natur ihr mys­ti­sches Wun­der­land.

Inter­es­sier­te haben am Bai­kal die Chan­ce, auf ein­sa­men Pfa­den dem Beson­de­ren auf den Grund zu gehen und alte Ufer wie­der­zu­fin­den. Sie erwar­tet ein blei­ben­des Erleb­nis und beein­dru­cken­de Doku­men­te am „Rei­chen See“ und der tiefs­ten Quel­le unse­rer Erde.

Ich wid­me das Buch den groß­ar­ti­gen Men­schen der Baikal-Region und den Rei­sen­den, die Sibi­ri­ens Bot­schaft in die Welt tra­gen. Rei­sen­de wer­den die Men­schen Sibi­ri­ens, das Land der Scha­ma­nen und „Blaue Auge“ unse­res Pla­ne­ten immer in Erin­ne­rung behal­ten. Das Buch wid­me ich auch dem Scha­ma­nen Valen­tin Hag­daev.

Heiliger Schamanenfelsen auf der Insel Olchon
Scha­ma­nen­fel­sen auf der Insel Olchon (Klick Groß­an­sicht) - Bild­au­tor: Wol­le Ing

Bewun­derns­wert sind die Ein­hei­mi­schen in vie­ler­lei Hin­sicht - ob ihrer Genüg­sam­keit und Beharr­lich­keit in den rau­en Unbil­den des sibi­ri­schen Win­ters, ihrer tie­fen see­li­schen Ver­bun­den­heit mit dem Hei­li­gen Meer, der Ach­tung ihrer Vor­fah­ren, ihrem Respekt vor der Flo­ra und Fau­na, ihrer Aus­strah­lung in Form der Rus­si­schen See­le, ihrer Ver­bun­den­heit bei aller eth­ni­scher und reli­giö­ser Viel­falt, ihrer Hilfs­be­reit­schaft und Tole­ranz, aber auch ob ihrer Herz­lich­keit gegen­über Besu­chern aus fer­nen Län­dern.

Die Regi­on hat aber auch einen fort­schritt­li­chen Anstrich. Sie ist geprägt durch moder­ne Wohn­ge­bie­te und Unter­neh­men neu­er Tech­no­lo­gien in gro­ßen Städ­ten, wie der Regi­ons­haupt­stadt Irkutsk. His­to­ri­sches wächst mit Moder­nem flie­ßend zusam­men. Tou­ris­mus trägt zur wei­te­ren Bele­bung auch in den rie­si­gen Wei­ten der länd­li­chen Regio­nen bei.

Ich wün­sche den Men­schen am Bai­kal vie­le neue, respekt­vol­le Bli­cke auf ihre Regi­on und Besu­cher aus allen Tei­len der Welt. Das Buch soll dazu bei­tra­gen. Rei­sen­de kön­nen am Bai­kal­see Ent­de­ckun­gen und Emo­tio­nen erle­ben - in einem wah­ren Para­dies für Sin­ne und See­le. Leser kön­nen sich davon hier ein Bild machen.


Ein­lei­ten­de Wor­te zur Rei­se der beson­de­ren Art
Am Bai­kal (Klick Groß­an­sicht) - Bild­au­tor: Wol­le Ing

Der Cha­rak­ter oder auch der Kern des Bai­kal ent­steht aus einer Sym­bio­se von drei Din­gen - dem Hei­li­gen Meer, den end­lo­sen Wei­ten der sibi­ri­schen Tai­ga und Step­pen sowie der Rus­si­schen See­le. Wer sich die­ses Wesen erschließt, erfüllt sich Träu­me und erlebt eine Rei­se in sei­ne tiefs­te See­le.

Ich berich­te in die­sem Rei­se­füh­rer nicht in kau­sa­ler Rei­hen­fol­ge der Ereig­nis­se einer Rei­se. Statt­des­sen kon­zen­trie­re ich mich auf haut­nah Erleb­tes und pra­xis­na­he Hin­wei­se für Rei­se­inter­es­sier­te. Ergänzt wird das Gan­ze mit Fak­ten zur Regi­on im fer­nen Sibi­ri­en. Vie­le Infor­ma­tio­nen und Bild­do­ku­men­te über Sehens­wer­tes, Erfah­re­nes, Impres­sio­nen und Höhe­punk­te wider­spie­geln ein Bild über ein Rei­se­ziel der beson­de­ren Art und Wir­kung.

Die­ses Ziel ist nicht „von der Stan­ge“. Es ist ein Ziel der ergrei­fen­den und wun­der­sa­men Gestalt.

Ein bei­spiel­haf­ter Rei­se­plan und nütz­li­che Rei­se­hin­wei­se am Ende die­ses Buches bestehen als Emp­feh­lung einer indi­vi­du­ell geplan­ten Rei­se, aber auch sehens­wer­ter Din­ge.

WILLKOMMEN am Bai­kal (Klick Groß­an­sicht) - Bild­au­tor: Wol­le Ing

Die­ses Buch beglei­tet auf einer Rei­se in eine unver­gleich­li­che Welt. Vor­ge­nann­te Sym­bio­se - der Kern des Bai­kal - ver­leiht den Exkur­sio­nen am Hei­lig­tum Sibi­ri­ens einen spi­ri­tu­el­len Cha­rak­ter. Der Scha­ma­ne am Weges­rand beglei­te­te uns in der Welt der See­len. Na, dann los! Eine außer­ge­wöhn­li­che Regi­on und sei­ne Men­schen hei­ßen alle Inter­es­sier­ten und Rei­sen­den herz­lichst will­kom­men.


Abschied und Rück­be­sin­nung (Buch­aus­zug)

Nun - der bis­he­ri­ge Abriss des am Bai­kal Erleb­ten war doch etwas län­ger, als nur 7 Wor­te. Der Abschied fiel uns schwer. Sicher gibt es noch viel mehr über die Regi­on zu berich­ten. Rus­si­sche Folk­lo­re in den Ohren beglei­te­te uns bei der Heim­rei­se.

Des Bai­kal Tie­fen, der sibi­ri­schen Flüs­se Dimen­si­on und Brau­sen, die Tra­di­tio­nen und Gelas­sen­heit Hei­mi­scher, die unend­li­chen sibi­ri­schen Wei­ten und die nur hier anzu­tref­fen­den Natur­phä­no­me­ne. Das Alles und mehr gibt „Müt­ter­chen Russ­land“ eine ganz beson­de­re Prä­gung und sanf­te See­le. Das Alles macht es loh­nens­wert, die­sen Teil der Welt selbst zu erle­ben.

Fühlt man ein­mal die­se Atmo­sphä­re, wird man unwei­ger­lich bis in alle Ewig­keit in sei­nen Zau­ber hin­ein­ge­zo­gen. Wie in einer zwei­ten Hei­mat wähnt man sich in die­sem Bann. Es ist unglaub­lich emo­tio­nal, die­se unend­lich wir­ken­de Kraft des Bai­kal in sich zu spü­ren. Mit jedem Tag am Bai­kal­see emp­fan­den wir, wie wir mehr und mehr befreit wur­den. Es war wie eine Befrei­ung vom Bal­last der Zivi­li­sa­ti­on und vom Klein­geist west­li­cher Gegen­wart.

Wir erleb­ten, wie wir uns Tag für Tag gesün­der fühl­ten in einer ener­gie­ge­la­de­nen, abso­lut fried­li­chen Umge­bung.

Am Schamanenfelsen auf der Insel Olchon
Auf der Insel Olchon (Klick Groß­an­sicht) - Bild­au­tor: Wol­le Ing

DER BAIKAL, die­ser Gigant unse­res Pla­ne­ten - er wird mir, wie mei­nen Mit­rei­sen­den unver­ges­sen blei­ben. Noch­mal möch­te ich nicht 55 Jah­re war­ten, bis ich dem Hei­li­gen Meer und dem Scha­ma­nen wie­der begeg­ne. Für mich ist das Erleb­te nicht nur Quel­le und Erfah­rung, es ist mir viel, viel mehr …

Jede Rück­be­sin­nung an die Tage an der Per­le Sibi­ri­ens ruft die­se Emo­tio­nen und Kraft wie­der her­vor und set­ze neue schöp­fe­ri­sche Gedan­ken frei.

wolle-ing_stift-01-2


Links für Baikal-Interessierte

Emp­fang im Muse­ums­dorf Tal­zy (Video: Wol­le Ing)


Zuga­be zum Buch: Baikal-Fotos

Die The­men:

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  • Aus­ge­such­te Fotos mit freund­li­cher Geneh­mi­gung vom Mit­rei­sen­den Joa­chim Rohr­bach

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Start in Irkutsk

Fotos von den ers­ten Tagen in Irkutsk

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Am Tor zum Bai­kal

Unter­wegs im Muse­ums­dorf “Tal­zy” an der Anga­ra und in List­v­jan­ka, am Tor zum Bai­kal.

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Fahrt mit der Trans­sib

Tra­di­ti­ons­bahn­fahrt und Transsib-Flair.

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Insel Olchon - 1

Vom Basis-Camp in der Mit­te der Insel berei­sen wir zuerst den Nor­den der Insel.

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Insel Olchon - 2

Vom Basis-Camp auf Olchon berei­sen wir den Süden der Insel.

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Am Klei­nen Meer

Am Klei­nen Meer an der Baikal-Westküste in der Sand­bucht am Basis-Camp → “Da-Shi”

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Abschied von Irkutsk

An den letz­ten bei­den Tagen gibt es in Irkutsk noch viel zu sehen.


 

4 Gedanken zu „Der Kern des Bai­kal - Web­site zum Buch

  1. Gutes Buch, gut les­ba­re Tex­te, wun­der­schö­ne Fotos. Sehr emp­feh­lens­wert! Mit viel inti­mer Kennt­nis des Lan­des und der Regi­on geschrie­ben. Darf ver­glei­chen. Ken­ne den Bai­kal aus eige­nem Erle­ben, habe drei Jah­re in Sibi­ri­en gear­bei­tet. Inso­weit wur­den eige­ne Erin­ne­run­gen leben­dig. Emp­feh­le fer­ner, wie der Autor, eine geführ­te Tour z.B. mit Biss-Reisen, vor Ort muss man Rus­sisch kön­nen. Mehr eige­ne Infor­ma­tio­nen gern bei Gele­gen­heit: s. https://www.hamburg-by-rickshaw.de/ oder https://www.elb-plaza-philharmonie.guide/angebot/.

  2. Gut gemacht, gefällt mir sehr. Lei­der konn­ten wir ja aus bekann­ten Grün­den - beson­ders gesund­heit­lich bedingt - nicht teil­neh­men. Als wir im Buch über die Ein­drü­cke vom Bai­kal Eini­ges erfah­ren konn­ten, sahen wir, das die Tour nicht so anstren­gend war, wie von uns vor­her ver­mu­tet. Da habe ich mich und das tue ich heu­te noch viel mehr, rich­tig geär­gert, es trotz gesund­heit­li­cher Beden­ken nicht doch gewagt zu haben.
    Ursu­la und Harald

  3. Wir haben die uns über­reich­te Lese­pro­be aus Ihrem Buch gele­sen. Es gefällt uns, klar geschrie­ben und mit inter­es­san­ten Hin­ter­grün­den ange­rei­chert. Vie­len Dank für Ihr Ver­trau­en. Es wäre toll, wenn Sie uns eine kur­ze Nach­richt sen­den könn­ten, sobald Ihr Buch ver­öf­fent­licht ist. Wir sind schon gespannt auf den voll­stän­di­gen Rei­se­be­richt.
    Herz­li­che Grü­ße von uns
    Jes­si­ka Pau­lus

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